Die Blaue Mauer:
Im Stuttgarter Hutzelmännlein geht der Schustergeselle Seppe auf Wanderschaft, er will zuvörderst … nach Ulm. Von der Bempflinger Höhe sieht er die Alb als eine wundersame blaue Mauer. Das Titelfoto zeigt den Albtrauf von der Teck bis zur Achalm. So etwa hat Seppe es gesehen.
Albsteig wird der Schwäbische Alb Nordrand-Weg (HW-1) auch genannt. Von Donauwörth bis Tuttlingen am Albtrauf entlang sind es ca. 360km. Je nach Einteilung zwischen 16 und 25 Etappen, die meisten in der Mittleren Alb. Wegen Corona verzichten wir auf häufige Übernachtungen und reisen für die Tagestouren an. Daher ist jeder Tag als Rund- oder als Streckenwanderung mit ÖPNV Rückfahrt zum Ausgangspunkt angelegt. Da es auf der Alb unzählige Wege gibt, kann man den Pfad direkt auf der Kante der „Blauen Mauer“ oder eine Etage tiefer nehmen. Oft beginnen wir mit einem Aufstieg, gehen den HW-1, und wählen dann eine andere Strecken für den Rückweg.

Es gibt eine Inflation an Wegemarkierungen. Die Tourismusverbände der Kreise und Kommunen überbieten sich mit „Qualitätswegen“ und bunten Symbolen. Diese von Marketingagenturen verursachte Flut ist nicht vom Vorteil für den Wanderer. Wegführungen, die mit viel Werbeaufwand eingeführt werden, verblassen nach einiger Zeit, weil Pfade und Markierungen nicht gepflegt werden. Und auch die Information muss gepflegt und aktuell gehalten werden. Beispiel: Gemeinde Lenningen wirbt mit Routen, die seit Jahren so nicht begangen werden dürfen.


- Im Kreis Göppingen gibt es gleich drei Marken:
- der Albtraufgänger Rundfernweg (mit dem τ im Logo) führt von und nach Wiesensteig, ca 114km in 6 Tagesetappen
- die Löwenpfade sind 15 Spazier- und Rundwanderwege, zwischen 3 und 17 Kilometer
- und natürlich der Albverein mit seinem Wegnetz
- Im Landkreis Esslingen und Reutlingen wurden unter dem Namen Hochgehberge viele Wegvarianten ausgewiesen
- Ausserdem gibt es die empfehlenswerte fünf Bad Uracher Grafensteige
- In Landkreis Tübingen wurde der Name Früchtetrauf kreiert mit drei „Premium“ Wegen
- Um Albstadt sind es die Traufgänge.
Natürlich überschneiden sich die Wege. An manchen Stellen gibt es ein Dutzend verschiedene Symbole. Wer im Schilderwald versinkt, sollter dem roten Dreieck vertrauen. In vielen Quellen steht das Dreieck sei kein Richtungszeichen. Das ist nicht korrekt. Im von Gustav Ströhmfeld eingeführten Markierungssystem zeigt die Pfeilspitze nach Tuttlingen. Die Wege des Albvereins sind dank der vielen Helfer seit über 100 Jahren erste Wahl:
